Triennalen in Belgien :
Himmelfahrt mit Meeresrauschen

Von Ursula Scheer, Brügge
Lesezeit: 6 Min.
Schaurig schön: Der Brasilianer Henrique Oliveira überwölbteinen Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit seiner Installation „Banisteria Caapi (Desnatureza 4)“, die blattlosen Astschlingen täuschend ähnelt.
Von der Gracht bis zum Strand: Flanderns Skulpturen-Triennalen in Brügge und an der Nordsee locken mit Kunst zum Einstieg und Aufstieg im öffentlichen Raum.
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Schwindelerregend wirkt das Kunstwerk mit jedem weiteren Schritt in die Höhe, zu dem es einen verlockt: Bis auf dreißig Meter unter freiem Himmel führt Héctor Zamoras begehbare Skulptur „Strangler“ die Besucher der diesjährigen Brügge-Triennale hinauf. Gleich einem knallroten Baugerüst aus Stahl schmiegt sich der Gitterkubus in das Geäst einer Schwarzkiefer im grünen Gürtel der Stadt. Auf den unteren Ebenen der Konstruktion kann man sich noch beruhigend vom Baum umarmt wähnen. Aber die Treppen führen über die Krone hinaus, bis die abschließende Plattform – mit staunenswert niedriger Brüstung – den Panoramablick aus Vogelperspektive auf die historische Altstadt erlaubt. Wen hier die Angstlust beflügelt, für den wird das Motto der Freiluft-Skulpturenschau Emotion.

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