Art Nocturne Knocke :
Erst kommt das Baden, dann die Kunst

Von Anne Kohlick
Lesezeit: 2 Min.
An der belgischen Küste, Antiquitäten suchend: Im Urlaubsort Knokke findet zum 38. Mal die Messe „Art Nocturne“ statt. Das breite Angebot reicht von Alten Meistern bis zu indischen Göttern.
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Mitten im Hochsommer im Urlaubsort am Meer verlangt eine Kunstmesse nach einem anderen Rhythmus als in Basel, Hongkong oder Köln. Vom 10. bis zum 18. August öffnet die „Art Nocturne“ in Knokke an der belgischen Nordseeküste erst am Nachmittag ihre Türen und geht bis in den Abend hinein. Die Teilnehmer der 38. Ausgabe, von denen der Großteil aus Belgien kommt, bieten dort Malerei, Skulptur und Kunsthandwerk vom Mittelalter bis in die Gegenwart an. Das breite Spektrum umfasst auch außereuropäische Werke: Famarte, eine Galerie für südostasiatische Kunst, die in Knokke selbst ansässig ist, kündigt zum Beispiel eine indische Sandsteinskulptur der vierarmigen Göttin Yamuna an (11.700 Euro). Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert. Die Galerie Rainhart aus Brüssel, die vom Brasilianer Andréa Pastore geführt wird, ist spezialisiert auf moderne und zeitgenössische Werke lateinamerikanischer Künstler.

Bei den Alten Meistern trumpft De Pauw-Müller aus Gent mit einer farbig gefassten Skulptur der Anna Selbdritt aus dem 15. Jahrhundert auf (13.000 Euro). Die niederländische Konkurrenz von Douwes Fine Art aus Amsterdam, die ebenfalls auf „The European Fine Art Fair“ (Tefaf) in Maastricht vertreten ist, hält ein großformatiges Gemälde von Jacob Jordaens und Werkstatt bereit. „Diogenes mit der Laterne, auf dem Markt Menschen suchend“ wird als eine spätere, verkleinerte Version des Bildes von 1642, das sich in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister befindet, angepriesen (320.000 Euro).

Die Zeitgenossen präsentiert eine der wenigen internationalen Galerien. Die Prager Vimm-Gallery zeigt Malerei von Peter Gric und Viktor Safonkin: Surreale Räume wie aus einem Science-Fiction-Film schafft der eine Künstler, rätselhafte allegorische Szenen der andere. Darüber hinaus gibt es Silberobjekte (The Old Treasury Antiques, Kerkrade), Uhren (Alex Moens, Drongen), Möbel des 16. und 17. Jahrhunderts (Jan Roelofs Antiquities, Maastricht), Schmuck (Werner Aerts, Blankenberge) und Designerlampen (Coup-de-Foudre, Kortrijk).

Die kleine Sommermesse mit ihren dreißig Ausstellern findet im Cultuurcentrum Scharpoord und im Hotel „La Reserve“ statt. Den Weg zu den beiden Standorten kann man von Zoute aus entweder mit dem Shuttle zurücklegen, oder man spaziert einfach den Strand entlang. Der Eintritt zur „Art Nocturne Knocke“ kostet 15 Euro, mit Katalog sind es 25 Euro.

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