Umbau der Cologne Fine Art : Künftig mit mehr Design
Wohl keine deutsche Kunstmesse hat seit ihrem Bestehen so viele Neuanfänge, Fusionen, Remeduren durchlebt wie die Cologne Fine Art. Sie ging einmal aus der Westdeutschen Kunstmesse hervor, deren Gründung tief in die alte Bundesrepublik zurückreicht, um dann ihrerseits diverse Spezialmessen in sich aufzunehmen und – unter ständig wechselnden Namen – Segmente aus dem weiten Feld von moderner und angewandter Kunst auszuprobieren. Nun, da ihre Leiterin Cornelia Zinken Mutterschaftszeit beansprucht, nimmt Daniel Hug, der Chef der Art Cologne, zusätzlich auch die kleinere, kurz „Cofa“ genannte Messe für mindestens zwei Ausgaben unter seine Fittiche. Nicht ohne in seiner ersten Amtshandlung ihren Namen zu ändern: „Cologne Fine Art&Design“ hat der neue Direktor sie umgetauft und der Homepage einen etwas dynamischeren Auftritt angedeihen lassen, was er als programmatisch verstanden wissen will.
Die Leidenschaft von Händlern, Kennern und Museumsleuten
Deutschem Design möchte Hug zu mehr Präsenz auf der Cofa verhelfen, etwa mit einer Sonderschau zum Bauhaus-Jubiläum, für die er den Berliner (und ehemaligen Kölner) Galeristen Ulrich Fiedler als Berater gewonnen hat. Oft frage er sich, warum das Interesse an Möbeln von französischen Designern – wie Jean Prouvé oder Pierre Jeanneret – gegenwärtig so viel stärker ausgeprägt sei als an Stücken von Marcel Breuer, Mies van der Rohe, Walter Gropius oder Le Corbusier. Das soll sich ändern mit Angeboten, mit denen Hug vor allem „die Leidenschaft von Händlern, Kennern und Museumsleuten“ ansprechen möchte: Im Kontext von angewandter Kunst aus dem deutschsprachigen Raum nennt er auch Designer und Architekten wie Max Bill und Egon Eiermann. Der an einen zeitgenössischen Künstler vergebene Preis und die damit verbundene Sonderausstellung werden ersatzlos gestrichen, außerdem möchte Hug das Erscheinungsbild der Messe aufhellen: Die nächste Ausgabe werde „schweben“, verspricht er und bekräftigt, es gebe durchaus mehr Bewerber als die Zahl der vorgesehenen, wieder rund achtzig Teilnehmer. Der bisherige Beirat bleibt in seiner Zusammensetzung bestehen. An Emphase mangelt es dem neuen Leiter nicht. Die kommende Ausgabe findet vom 21. bis zum 24.November statt.