FAZ+Inflationsprognosen :
Wie die EZB sich selbst überschätzte

Lesezeit: 4 Min.
EZB-Doppelturm in Frankfurt: Der Notenbank wird vorgeworfen, die Inflation falsch eingeschätzt zu haben.
Die Notenbank wollte lange nicht glauben, dass die Inflation wirklich kommt. Dieser Irrtum hat System.
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Es war November 2021. Deutschland hatte gerade erfahren, dass die Inflationsrate über fünf Prozent gesprungen war, und EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sagte im Fernsehinterview: „Wir wissen, dass die Preise im nächsten Jahr allmählich zurückgehen werden.“ Andere Prognostiker sahen da schon höhere Inflationsraten kommen als die EZB, die deutschen Wirtschaftsweisen zum Beispiel 2,3 Prozent, der renommierte Credit-Agricole-Analyst rechnete sogar mit 3,4. Prozent. Tatsächlich wurde die Inflation in der Zeit danach immer kräftiger, doch es sollte noch einige Monate dauern, bis die Europäische Zentralbank auch nur einen Ausstieg aus den Anleihekäufen in Aussicht stellte.

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