Frankreich nimmt Pistorius in Ehrenlegion auf

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat Verteidigungsminister Boris Pistorius in die Ehrenlegion aufgenommen. Damit würdigt das Nachbarland die Bemühungen des SPD-Politikers um die deutsch-französischen Beziehungen und die gemeinsame europäische Sicherheit.

Bei einer Zeremonie im Pariser Invalidendom überreichte der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu ihm am Donnerstagabend die Insignien eines Kommandeurs der Ehrenlegion. Seit seinem Amtsantritt Anfang 2023 hatte sich Pistorius intensiv um eine Verbesserung der deutsch-französischen Beziehungen bemüht.

Gemeinsam haben Pistorius und Lecornu versucht, die stockenden Rüstungsprojekte für einen gemeinsamen Kampfpanzer und ein Kampfflugzeug der Zukunft voranzubringen. In Paris wurde dazu von Industrievertretern eine weitere Vereinbarung unterzeichnet. Ebenso unterschrieben die Minister eine Absichtserklärung, die deutsch-französische Brigade stärker in die NATO zu integrieren.

Lecornu würdigte Pistorius unter anderem mit den Worten: „Über unsere persönliche Beziehung hinaus hat Frankreich in Ihnen einen mutigen, verlässlichen und aufrichtigen Verbündeten und Freund gefunden.“ Pistorius hob hervor, dass es trotz Meinungsverschiedenheiten über politische und industriepolitische Fragen Vertrauen und Offenheit gebe.

Der französische Präsident Charles de Gaulle habe zwar gesagt, Nationen kennten nur Interessen, keine Freundschaft. Doch das, so Pistorius in seinem auf Französisch vorgetragenen Dank, heiße nicht, dass es unter Ministern keine Freundschaften geben könne. Er sei sicher, dass Konrad Adenauer und de Gaulle ihrer beider Bemühen unterstützten würden.

Die französische Ehrenlegion wurde 1802 vom späteren Kaiser Napoleon begründet. Wie Pistorius erfuhr, gehört neben einem großen Orden auch ein Ehrensold von umgerechnet 12,50 Euro dazu, pro Jahr. Pistorius sagte, das könne ausreichen, um seinen französischen Freund Lecornu möglicht bald in den Ratskeller seiner Heimatstadt Osnabrück einzuladen.