Russland und die Türkei : Hat Erdogan die Botschaft verstanden?

Wie der russische Angriff auf Idlib in Syrien mit dem Krieg in Nagornyj Karabach zusammenhängt – und was das über das schwierige Verhältnis zwischen Moskau und Ankara aussagt.
Es war wieder einmal Zeit für eine Aussprache. Am Dienstagabend telefonierten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan miteinander. Auf Initiative Ankaras, wie der Kreml hervorhob. Der russische und der türkische Präsident hatten viel zu besprechen: den Konflikt in Libyen, wo beide Mächte auf verschiedenen Seiten stehen; den Krieg in Syrien, in dem Russland den Machthaber Baschar al Assad und die Türkei islamistische Aufständische unterstützt. Und nicht zuletzt den Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan, dessen Militär seinen Vormarsch dank türkischer Waffenhilfe fortsetzt, zum Ärger der Russen. „Die Entwicklungen in der Konfliktzone Nagornyj Karabach wurden diskutiert. Die russische Seite äußerte tiefe Besorgnis über die laufenden Militäraktionen und die zunehmende Beteiligung von Terroristen aus dem Nahen Osten“, teilte der Kreml mit. Damit dürfte Putin vor allem die syrischen Milizionäre gemeint haben, die auf Ankaras Lohnliste stehen und für Baku kämpfen.
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