TV-Wahlrunde : Alice Weidel sollte dabei sein
Für Olaf Scholz wäre das TV-Wunschformat im Wahlkampf das klassische Duell wie im Western: Mann gegen Mann. Als selbsterklärter bester Kanzler, den das Land je hatte, seinen Herausforderer Friedrich Merz im Ersten und Zweiten zum „Fritzen“ machen.
Baerbock war im Triell dabei
Vor drei Jahren war SPD-Spitzenkandidat Scholz noch Teil des Experiments „Triell“ zusammen mit CDU-Mitbewerber Armin Laschet und Anna-Lena Baerbock von den Grünen, die erstmals eine Kanzlerkandidatin aufgestellt hatten. Das Argument von ARD und ZDF für einen Politikdreikampf war damals der Umfragehöhenflug der Grünen mit gut zwanzig Prozent. Die schmolzen zwar wegen Baerbocks lässigem Umgang mit Quellen und Urheberrechten. Aber der Meinungsbildung tat die Dreier-Runde gut.
Der Meinungsbildung täte es auch gut, Alice Weidel als Kanzlerkandidatin der in Umfragen deutlich vor der Kanzlerpartei liegenden zweitstärksten politischen Kraft einzuladen. Das Fernsehpublikum könnte selbst hören und sehen, ob die Parteichefin der teils rechtsextremen AfD die Ansichten ihres Ko-Vorsitzenden Tino Chrupalla teilt, der Deutschlands Verbleib in NATO und EU in Frage stellt und dem Kriegsverbrecher Putin als siegreichem Feldherrn huldigt. Auch Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen sollte als kuschelige Nummer Vier dabei sein. Es müsste ja für ihn nicht der Katzentisch sein. Ein Küchentisch täte es auch.