Gangs von Stuttgart : Wo früher ein Faustschlag reichte, wird jetzt geschossen

Sie werfen Handgranaten, schießen aus fahrenden Autos, schüchtern Zeugen ein und feiern ihre Inhaftierung in Stammheim. Ermittler sind ihnen auf der Spur.
Im Hintergrund dreht sich der Stern des Daimler-Werks in Esslingen-Mettingen, im Vordergrund das Fleisch auf dem Spieß im Grillhaus Bagtas. Die regennasse Straße reflektiert die bunte Beleuchtung eines Barbershops und eines Reisebüros. Hier, auf der Obertürkheimer Straße, begann am 5. September 2022 ein brutaler Straßenkrieg zwischen Jugendbanden im Großraum Stuttgart. 19 Mal wurde geschossen, so oft, dass die Staatsanwaltschaft später im Strafverfahren von „Wildwest-Szenen“ sprach. Die Schießerei war die Rache für ein Gangmitglied, dem ein blaues Auge verpasst worden war. Die Mitglieder eint ihre gemeinsame Kindheit, der Kampf um Anerkennung und ein archaischer Ehrbegriff. Wer es nach einem Urteil in die berüchtigte Justizvollzugsanstalt Stammheim schafft, genießt Heldenstatus und wird gefeiert.
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