Bankenkrise : Dublins Furcht vor Brüssels Gaben

Die Hilfsfonds von EU und IWF sollen Staaten in Not dienen. Irland besteht darauf, dass es nur darum gehe, den Banken des Landes zu helfen. Wie lange kann das gutgehen?
Was sich derzeit zwischen Brüssel und Dublin abspielt, ist der zweite Teil der Krise der Europäischen Währungsunion. Während im Frühjahr Griechenland das Fundament der Währungsgemeinschaft erschütterte, eilen jetzt Mitarbeiter der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) in die irische Hauptstadt, um Rettungsmaßnahmen auszuhandeln. Aber warum scheinen die Mitgliedsländer der Europäischen Union, des IWF und der EZB Irland zur Annahme eines Rettungspakets von bis zu 85 Milliarden Euro zu drängen, obwohl der irische Staat eigentlich keine Rettung will und bis Mitte nächsten Jahres kein Geld aufnehmen muss? Selbst der Nachbar Großbritannien will womöglich mit Direktkrediten einspringen, um Irland „im nationalen Interesse“ zu helfen – britische Banken haben der irischen Volkswirtschaft zu viele Kredite vergeben, als dass London eine ausgeprägte Schulden- oder Bankenkrise in Irland zulassen könnte. Allein die Royal Bank of Scotland hat irische Außenstände in Höhe von 52,2 Milliarden Pfund.