Standpunkt: Justus Haucap und Jürgen Kühling : Breitband - Politische Intervention mit Augenmaß!
Erst waren es die "Regulierungsferien", die für die nötigen Investitionen in Hochleistungs-Telekommunikationsnetze sorgen sollten - bis der Europäische Gerichtshof diesen Traum platzen ließ. Im September 2009 war es dann die "Breitband AG", die nach den Vorstellungen von Frank-Walter Steinmeier für den schnellen Anschluss an das "Turbonetz" sorgen sollte. Nun ist das renommierte Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste in Bonn mit dem charmant klingenden Vorschlag eines flächendeckenden Glasfasernetzes "für 1 Euro" an die Öffentlichkeit getreten. Nicht die Steuerzahler, sondern die heutigen Telefonkunden sollen für den Breitbandausbau zahlen. Für jeden Handy- und Festnetzanschluss soll jeder Kunde 1 Euro pro Monat mehr zahlen, gewissermaßen eine Sonderabgabe "Breitbandausbau". Das Geld soll in einen Fonds fließen, aus dem Subventionen dorthin vergeben werden, wo sich der Breitbandausbau sonst nicht lohnt.