Autozulieferer :
Schaeffler schließt zwei Werke

Von Henning Peitsmeier, München
Lesezeit: 2 Min.
Zwei Werke außerhalb Deutschlands will der Autozulieferer Schaeffler schließen.
Der Stellenabbau des Auto- und Industriezulieferers trifft Standorte in Österreich und England. Hierzulande regt sich Widerstand.
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Der angekündigte Stellenabbau des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler führt zu zwei Werksschließungen außerhalb von Deutschland. In Österreich soll die Lagerproduktion im Werk in Berndorf aufgegeben werden und in Sheffield die Lagerproduktion in der Fabrik in Sheffield. Dort werde wegen des Wandels hin zu Automatikgetrieben zudem die Produktion von Kupplungen eingestellt, gab Schaeffler am Mittwoch bekannt. Die Standorte Kysuce in der Slowakei und Brasov in Rumänien sollten Produktionskapazitäten übernehmen, seien aber ebenfalls vom Personalabbau betroffen. Dies werde möglichst sozialverträglich von 2025 bis 2027 umgesetzt, hieß es.

Die Krise der Autohersteller hat ihre Zulieferer erfasst: Vor Schaeffler hatten die großen Wettbewerber Bosch und ZF Friedrichshafen den Abbau Tausender Stellen angekündigt. Schaeffler hatte Anfang November angesichts schwacher Geschäfte mit Industriekunden und mit Teilen für die Elektroautos den Plan verkündet, 4700 Stellen in Europa abzubauen. Durch Verlagerungen an kostengünstigere Standorte soll der Nettoverlust auf 3700 Arbeitsplätze begrenzt werden.

In Deutschland sollen 2800 Arbeitsplätze gestrichen werden. Dagegen wehren sich die Arbeitnehmervertreter. Am Montag starteten die Betriebsräte am Schaeffler-Werk in Bamberg eine Aktion. Dort demonstrierten 250 Beschäftigte unter dem Motto „Stronger Together“. Von der Schließung in Deutschland betroffen sind zwei Werke im saarländischen Homburg und im niedersächsischen Hameln.

Vorstand hält Einsparungen für notwendig

Insgesamt sind hierzulande zehn Standorte mit zum Teil erheblichen Sparmaßnahmen konfrontiert. Der Schaeffler-Vorstand verspricht sich Einsparungen von jährlich etwa 290 Millionen Euro bis 2029. „Durch die notwendige Konsolidierung unseres europäischen Produktionsnetzwerks verbessern wir unsere Kostenstruktur und unsere Wettbewerbsfähigkeit“, wird Schaeffler-Vorstand Sascha Zips in der Mitteilung zitiert.

Kurz vor dem Stellenabbauprogramm hatte Schaeffler die Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco abgeschlossen und dadurch die Zahl der Beschäftigten um 35.000 auf 120.000 erhöht.

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