FAZ+Impfstoffhersteller Moderna :
„Wir wollen uns bremsen“

Lesezeit: 5 Min.
Stéphane Bancel
Moderna hat mit Corona-Impfungen viel Geld verdient, aber das Geschäft hat sich schneller abgeschwächt als erwartet. Vorstandschef Stéphane Bancel erklärt, wie er das ausgleichen will – und wo er seinen Vorteil gegenüber Biontech sieht.
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Die Corona-Pandemie hat einige vormals kaum bekannte Unternehmen ins Rampenlicht katapultiert. An vorderster Front waren dabei Biontech aus Deutschland und Moderna aus den USA mit ihren Corona-Impfstoffen. Die Präparate beider Unternehmen basieren auf der noch jungen mRNA-Technologie, bei der menschliche Zellen so manipuliert werden, dass sie selbst Immunschutz entwickeln können. Biontech und Moderna haben mit den Impfstoffen viel Geld verdient, aber das Geschäft hat sich dramatisch abgeschwächt, und die Nachfrage folgt jetzt saisonalen Mustern wie bei Grippeimpfungen. Beide Unternehmen suchen nach neuen Einnahmequellen. Moderna kündigte kürzlich auf einer Konferenz an, bis Ende des Jahres Zulassungsanträge für drei Produkte stellen zu wollen, darunter einen kombinierten Impfstoff gegen Grippe und Corona. Das Unternehmen gab aber auch eine schwächere Umsatzprognose für 2025 als erwartet an, und es will seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich reduzieren. Die Moderna-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 40 Prozent an Wert verloren, Biontech liegt dagegen im Plus. Seit 2011 und damit kurz nach der Gründung steht Stéphane Bancel an der Spitze von Moderna. Der 52 Jahre alte gebürtige Franzose hält einen Anteil von rund acht Prozent am Unternehmen, „Forbes“ schätzt sein Vermögen auf knapp drei Milliarden Dollar.

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