Deutsche Bank : Höhere Grundgehälter für Spitzenmanager

Als Folge neuer Boni-Regeln sollen Spitzenmanager der Deutschen Bank höhere Fixgehälter bekommen. Die beiden Chefs der Bank verdienen zusammen derweil so viel wie Vorgänger Ackermann alleine.
Die schärferen Bonusregeln in Europa führen bei der Deutschen Bank voraussichtlich zu höheren Fixgehältern der Top-Manager. Die neuen Vorgaben könnten dazu führen, dass das Institut die Grundgehälter für Vorstandsmitglieder und andere Führungskräfte erhöhen müsse, erklärte die unabhängige externe Vergütungskommission der Bank am Freitag. So könne die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den Geldhäusern erhalten werden, die nicht von den Bonus-Schranken betroffen seien.
In der Europäischen Union sind die Banker-Boni künftig auf die Höhe der Grundgehälter begrenzt - es sei denn, die Aktionäre beschließen, dass die Prämien doppelt so hoch liegen dürfen. Die Vergütungskommission empfiehlt der Deutschen Bank, die Eigner um eine solche Obergrenze von 200 Prozent des Fixgehalts zu bitten.
Die Vergütungskommission hat unter Führung des früheren BASF -Chefs Jürgen Hambrecht in den vergangenen Monaten Leitlinien für die Bezahlung der Banker erarbeitet. Sie sind zum Teil schon in die Vergütungspraxis 2012 eingeflossen. Mit der Kommission will die Bank den Kulturwandel unterstreichen, den sie sich auf die Fahnen geschrieben hat. Hohe Boni gelten als eine Ursache für die Finanzkrise.
Neue Chefs bekommen zusammen soviel wie Ackermann alleine
Derweil kündigte der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, an, die neuen Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen hätten 2012 zusammen soviel verdient wie der Vorgänger Josef Ackermann alleine. Beide erhielten jeweils 4,8 Millionen Euro. „Das liegt deutlich unter dem Branchenschnitt.“ Die variable Vergütung werde zu 100 Prozent in Aktien ausbezahlt mit fünfjähriger Haltefrist.
Der Gewinn des größten deutschen Geldhauses war im vergangenen Jahr wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten stark gesunken. Ackermann hatte im Jahr zuvor knapp zehn Millionen Euro verdient.