FAZ+Henkel-Chef Carsten Knobel :
„Die Wettbewerbsfähigkeit  der Industrie ist bedroht“

Lesezeit: 8 Min.
Sparen und planen: Carsten Knobel muss Henkel durch schwierige Zeiten manövrieren.
Carsten Knobel ist froh, dass die Gasumlage Geschichte ist. Doch der Vorstandschef von Henkel warnt vor den Folgen des hohen Strompreises und fordert weitere Erleichterungen gerade für den Mittelstand.
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Herr Knobel, die Bundesregierung hat den Schutzschirm aufgespannt: ein 200-Milliarden-Euro-Paket und ein Preisdeckel statt der Gasumlage. Wie schlimm steht es um die deutsche Wirtschaft?

Noch steht es nicht so schlimm um die deutsche Wirtschaft insgesamt, auch wenn es in einigen Betrieben schon sehr ernst ist. Aber wenn wir nichts tun, dann laufen wir in eine Welt, die uns nicht gefallen wird. Wir stehen in Europa und in Deutschland vor riesigen Herausforderungen. Die Industrie, die Politik und jeder Einzelne von uns. Was wir im Moment mit Gas und Strom erleben, zeigt uns, wo die Grenzen sind. Allein die Gasumlage wäre für Henkel teurer gewesen als die gesamte Gasrechnung für das Jahr 2021in Deutschland. Das geht anderen sicher ähnlich. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass man bei der Gasumlage einen Wandel vorgenommen hat. Der Gaspreisdeckel ist besser geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten – denn die ist bedroht. Es gibt Teile der Indus­trie, in denen der Energiepreis schon den üblichen Verkaufspreisen der Produkte entspricht. Natürlich wird die Produktion dann unrentabel.

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