FAZ+Silicon Valley nach der Wahl :
Tech und Trump 2.0

Roland Lindner
Ein Kommentar von Roland Lindner
Lesezeit: 2 Min.
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump versuchen sich viele Vertreter der Tech-Industrie, vorauseilend bei ihm einzuschmeicheln. Sie können sich von Trump durchaus einiges erhoffen. Aber ihnen stehen unruhige Jahre bevor.
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Donald Trump hatte in diesem Jahr viel mehr Unterstützung in der Technologiebranche als in seinen früheren Wahlkämpfen. Allen voran von Elon Musk, dem reichsten Menschen der Welt, der sich lautstark und mit viel Geld für Trump engagiert hat. Trump hat in seinem jüngsten Anlauf auch besonders aggressiv um die Sympathien in der Tech-Szene geworben und dabei diverse Kehrtwenden vollzogen. Er positionierte sich als Freund von Kryptowährungen, denen er früher skeptisch gegenüberstand, und er ergriff Partei für die Video-App Tiktok, die er in seiner ersten Amtszeit noch verbieten wollte. Nun, da er gewählt worden ist, beeilten sich reihenweise Top-Manager aus der Branche, ihm öffentlich zu gratulieren, darunter die Chefs von Apple, Meta, Microsoft, Alphabet und Open AI. Es wirkte wie eine kollektive Anstrengung, Trump zu hofieren und vor Beginn seiner zweiten Amtszeit harmonische Töne anzuschlagen. Diese Einschmeichelungstaktik hat gewiss damit zu tun, dass noch in guter Erinnerung ist, wie Trump in seiner ersten Amtszeit immer wieder einzelne Unternehmen und ihre Vorstandschefs attackiert hat, Meta und Google können ein Lied davon singen. Und die erste Trump-Ära hat auch gezeigt, dass sich mit etwas Diplomatie viel erreichen lassen kann, Apple-Chef Tim Cook hat es zum Beispiel auf diese Weise verstanden, drohende Einfuhrzölle abzuwenden.

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