Autorin des Romans „Besessen“ :
Britische Autorin A.S. Byatt gestorben

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Schriftstellerin und Kritikerin: A.S. Byatt (1936 bis 2023)
Die britische Schriftstellerin A.S. Byatt ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Bekannt wurde sie vor allem durch ihren Roman „Besessen“, einen Liebes-Krimi im akademischen Milieu.
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Die britische Schriftstellerin A.S. Byatt ist tot. Dies bestätigte ihr Verlag Chatto & Windus. Byatt, geboren 1936 in Sheffield, sei friedlich im Kreise ihrer Familie gestorben. Sie wurde 87 Jahre alt.

Geboren als Antonia Susan Drabble, war sie die ältere Schwester von Margaret Drabble, die ebenfalls Schriftstellerin werden sollte. Antonia Susan Byatt, wie sie nach der Hochzeit mit Charles Rayner Byatt 1959 hieß, veröffentlichte 1964 unter dem Namen A.S. Byatt ihren Debütroman „Shadow of a Sun“.

Der Weg zur freien Schriftstellerin und Kritikerin

Sie hatte Sprachen und Literatur studiert, unter anderem in Cambridge, Philadelphia und Oxford, und wurde selbst 1962 Universitätsdozentin am University College in London, während sie parallel Literatur verfasste. 1983 wurde sie freie Schriftstellerin. Auch als Literaturkritikerin machte sie sich einen Namen.

Das Werk von A.S. Byatt handelte anfangs von schwierigen Familienverhältnissen, die, wie auch im Fall von Margaret Drabble, die eigenen spiegeln. In ihrer Tetralogie „The Quartet“ (1978 bis 2002) verband Byatt, inspiriert von D.H. Lawrence, das Familienthema mit der sich wandelnden Rolle der Frau im 20. Jahrhundert und dem Setting des ländlichen Yorkshire. Sie schrieb auch Kurzgeschichten und veröffentlichte wissenschaftliche Studien über Wordsworth und Coleridge oder die zeitgenössische Schriftstellerin Iris Murdoch.

Ihr bekanntestes Werk

A.S. Byatts wohl bekanntestes Buch wurde der im Jahr 1990 veröffentlichte Roman „Posessed“ (Dt.: „Besessen“, 1993). Die Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi im akademischen Milieu, die vom Auffinden einer Korrespondenz zwischen einem fiktiven Dichterpaar aus dem 19. Jahrhundert handelt, wurde mit dem Booker-Preis ausgezeichnet und später auch verfilmt.

In der Rezension der deutschen Übersetzung in der F.A.Z. hieß es damals: „Das Erstaunliche an diesem Ungetüm von Roman ist, daß der Berg von Zutaten dennoch ein wohlschmeckendes Gericht ergibt (...). Man könnte dies Byatts geradezu unbändiger Lust am Erzählen zuschreiben, aber man unterschätzte dann wohl ihre Intellektualität und ihr planendes Kunstverständnis.“

A.S. Byatt, die mit ihrem zweiten Ehemann Peter Duffy zwei Töchter bekam, schrieb auch Kinderbücher und mythische Erzählungen. Sie kämpfte gegen einen Verlust von Geschichtsbewusstsein und bezog viel Inspiration aus anderen Künsten, ein besonderes Faible hatte sie für die Töpferei. Sie erhielt verschiedene Literaturpreise, auch in Deutschland, und ihr wurde 1990 von Königin Elisabeth II. der Titel „Commander of the Order of the British Empire“ verliehen.

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