Arte-Rückblick zum Lockdown :
Die wiedergefundene Zeit

Von Oliver Jungen
Lesezeit: 4 Min.
Corona stoppt ihre Schritte nicht: Die argentinische Tangotänzerin Corina Herrera (re.) und ihre Partnerin sind auch mit Maske im Rhythmus.
Zwangspause: Arte zeigt mit einem Jahresrückblick, was der Corona-Lockdown in aller Welt bedeutet. Bedrückendes wie unerwartet Schönes ist darunter.
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Symphonie der Stille, das ist kein Oxymoron, sondern eine Perspektivkorrektur: Die Musik weiß nicht erst seit John Cage, wie wichtig die Pausen zwischen den Tönen sind. Kein Gesang ohne Atemholen. Die Poesie lebt geradezu von der Weitung des Augenblicks. Nie handelte sie von der technischen Zeit, der getakteten, gemessen am Zerfall von Atomen, sondern stets von der wahrgenommenen, durchlittenen, gedehnten. Und von dieser Zeit schien es bis vor einem Jahr immer weniger zu geben, als wäre aller Sand aus den Uhren herausgerieselt und – als Silizium – in die Computer hinein.

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