Arte-Rückblick zum Lockdown : Die wiedergefundene Zeit
Von Oliver Jungen
Lesezeit: 4 Min.
Symphonie der Stille, das ist kein Oxymoron, sondern eine Perspektivkorrektur: Die Musik weiß nicht erst seit John Cage, wie wichtig die Pausen zwischen den Tönen sind. Kein Gesang ohne Atemholen. Die Poesie lebt geradezu von der Weitung des Augenblicks. Nie handelte sie von der technischen Zeit, der getakteten, gemessen am Zerfall von Atomen, sondern stets von der wahrgenommenen, durchlittenen, gedehnten. Und von dieser Zeit schien es bis vor einem Jahr immer weniger zu geben, als wäre aller Sand aus den Uhren herausgerieselt und – als Silizium – in die Computer hinein.
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