Deutsche Sprache : Unsere Büro-Unworte
Zu Beginn eine kleine Auswahl, was zuletzt alles mal wieder kein Ponyhof war: Eine „Haftstrafe“ – sagt die sächsische Justizministerin. „Einen Michelin-Stern zu halten“ – sagen die Restaurantbetreiber, zufällig ebenfalls in Sachsen beheimatet. Nicht zu vergessen, die Spitzenreiterin in diesem Jahr: Andrea Nahles, die Chefin der Bundesagentur für Arbeit. Für sie ist Arbeit „kein Ponyhof“. Das Problem all dieser Aussagen: Auch auf einem Ponyhof ist längst nicht alles Gold, was glänzt. Oder anders gefloskelt: Auch dort ist das Gras nicht grüner als anderswo. Ponys sind kleine Pferde, und wie die großen müssen auch sie gestriegelt, gefüttert, ausgeritten und manchmal sogar beschlagen werden. Kurz: Wer auf einem Ponyhof ist, hat genug zu tun, auch wenn es vielleicht Spaß macht und man dabei liebe Tiere streicheln kann. Immerhin weiß das auch Andrea Nahles, wie sie nach ihrer saloppen Aussage in einem Interview beteuerte. Sie sei ja schließlich selbst Pferdehalterin. Insofern kann man ihr und allen anderen nur zurufen: Schluss mit den abgegriffenen Ponyhof-Sprüchen, mögen sie im Einzelfall auch noch so griffig klingen. Und ran an die Arbeit! (Martin Gropp)
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