Verdeckter Lobbyismus? : Österreichs ehemaliger Kanzler Gusenbauer soll von Manafort bezahlt worden sein

In der Anklage gegen Trumps früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort ist von Zahlungen an eine „Hapsburg Group“ aus europäischen Politikern die Rede. Sie sollen für Manafort Lobbyarbeit geleistet haben. Offenbar wurde sie von einem ehemaligen Kanzler geleitet.
Mit den Geschäften von Paul Manafort, dem früheren Wahlkampfchef des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, sollen auch frühere europäische Politiker in Verbindung stehen. In der Anklageschrift von Sonderermittler Robert Mueller wird eine europäische Gruppierung erwähnt, die im Auftrag von Manafort als verdeckte Lobbyisten für den früheren russlandfreundlichen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch tätig gewesen sein sollen. Die Gruppe sei in den Jahren 2012 und 2013 tätig gewesen. Sie sei von einem „früheren europäischen Kanzler“ namens A. angeführt worden. In Medienberichten wurde Alfred Gusenbauer als A. identifiziert. Der frühere SPÖ-Vorsitzende und österreichische Bundeskanzler bestätigte, sich damals für eine Annäherung zwischen der EU und der Ukraine engagiert und dafür auch Geld erhalten zu haben. Er bestritt aber, eine geschäftliche Verbindung zu Manafort und verdeckt für Janukowitsch oder dessen „Partei der Regionen“ lobbyiert zu haben, die damals eine Annäherung an die EU anstrebten.