Tod in Mali : Frankreich ehrt seine Helden
Vom Grand Palais bis zum Invalidendom zieht sich die Menschenkette, alte und junge Franzosen, die gekommen sind, ihren Soldaten eine letzte Ehre zu erweisen. Der Tod der dreizehn Elitekämpfer bei einem Hubschrauberunfall in der Wüste von Mali hat Frankreich zutiefst erschüttert. Mehr Bürger als gewöhnlich sind dem Aufruf des Militärgouverneurs in Paris gefolgt, die Gefallenen auf der nach dem russischen Zaren Alexander III. benannten Brücke am Montag zu würdigen. In der ersten Reihe stehen Armeeangehörige in Uniform, sie blicken ernst und rücken die Hand zum Gruß an die Stirn, als die Wagenkolonne mit den Särgen ihrer gefallenen Kameraden heranrückt. Die Menschenmenge an beiden Seiten der Fahrbahn klatscht, als der Leichenzug im Schritttempo vorbeizieht. Der Applaus gilt den jungen Männern, die für Frankreichs und Europas Sicherheit im fernen Afrika ihr Leben gegeben haben. Seit 2011 hat sich die Brücke über den Seine-Fluss, die den Elysée-Palast mit dem Invalidendom verbindet, zum öffentlichen Gedenkraum für gefallene Soldaten entwickelt. Die französische Flagge, die viele mitbringen, zählt ebenso zum Ritual wie der Beifall für den verdienstvollen Einsatz der Getöteten für das Vaterland. Die Historikerin Bénédicte Chéron hat kürzlich darauf verwiesen, wie wichtig dieser populäre Beistand für eine Berufsarmee ist, die gesellschaftliche Anerkennung braucht. Frankreich hat bereits 1996 die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt.
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