Silvester : Auch in der Provinz gab es Ausschreitungen
Nach Ausschreitungen in der Silvesternacht in der Stadt Borna südlich von Leipzig suchen Ermittler nach Zeugen. Die Kriminalpolizei Leipzig habe Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs aufgenommen und ein Portal freigeschaltet, auf dem Zeugen Handyvideos des Geschehens von vor einer Woche hochladen können, teilte die Polizei mit. Auf dem Marktplatz der Stadt hatten in der Nacht von Silvester zu Neujahr etwa 200 Menschen randaliert und dabei schwere Sachschäden verursacht.
Beteiligten zufolge hatten einige Randalierer zunächst versucht, mittels Pyrotechnik den auf dem Marktplatz aufgestellten Weihnachtsbaum anzuzünden. Als daraufhin die Polizei auftauchte, seien die Beamten aus der Menge heraus mit Raketen und Silvesterknallern angegriffen worden. Dabei wurde ein Einsatzfahrzeug beschädigt.
Zudem soll die Gruppe Pyrotechnik auf das Rathaus abgefeuert und dabei die Fassade und Fensterscheiben beschädigt haben. Einige Tatverdächtige seien mit Skimasken vermummt gewesen. Ob darüber hinaus auch Nazi-Parolen wie „Sieg heil“ aus der Menge gebrüllt wurden, sei ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen. Zwei zunächst verhaftete 19 Jahre alte Deutsche wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Auch gegen sie werde wegen Landfriedensbruchs ermittelt, so die Polizei. Bornas Oberbürgermeister Oliver Urban (SPD), der auf seiner Facebookseite das Foto eines in der Tatnacht zerstörten Zeitungskiosks zeigte, sprach sich für Böllerverbotszonen in der Stadt aus.