Morddrohungen :
Türkischstämmige Abgeordnete fürchten um ihre Sicherheit

Von Lydia Rosenfelder, Berlin
Lesezeit: 6 Min.
„Die Wucht der Reaktionen hat mich dann doch überrascht“: Aydan Özoguz, Abgeordnete und Staatsministerin für Integration.
Vor ihrer Zustimmung zur Armenien-Resolution des Bundestags waren sie einfach deutsche Volksvertreter. Jetzt sind sie „türkischstämmig“. Und gehen wegen der von Erdogan angeheizten Stimmung lieber nicht mehr mit ihren Kindern nach draußen.
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Der Taxifahrer gab keine Ruhe. Er hatte die Abgeordnete von zu Hause abgeholt und sollte sie zum Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags fahren. Sie saß auf der Rückbank, er hatte sie gleich erkannt. „Sie sind doch Abgeordnete?“ Ja. „Waren Sie auch bei der Abstimmung?“ Ja. „Haben Sie auch dafür gestimmt?“ Ihr kam es vor, als würde er die Antwort schon kennen. Denn es war ja bekannt, dass alle Abgeordneten mit türkischen Wurzeln, die am 2. Juni im Plenarsaal anwesend waren, auch für die Armenien-Resolution gestimmt hatten.

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