Impf-Strategie :
Auch Indien steigt in die „Spritzen-Diplomatie“ ein

Von Christoph Hein, Singapur
Lesezeit: 4 Min.
Medizinisches Personal wird in Indien geimpft.
Nach Peking will nun auch Neu Delhi strategisch wichtige Nachbarländer kostenlos mit Impfstoff versorgen. Noch aber gibt es viele Fragen – vor allem mit Blick auf die Wirksamkeit der eigenen Impfstoffe.
Merken

Indien folgt der chinesischen Impf-Diplomatie und will im Land hergestellte Vakzine gegen Corona in Südasien kostenlos verteilen. Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar erklärte: „Die Apotheke der Welt wird liefern, um die Covid-Herausforderung zu meistern.“ Zunächst werden die indischen Nachbarländer Bhutan, die Malediven, Bangladesch, Nepal, Burma (Myanmar) und die Seychellen Impfampullen erhalten. Nicht auf der Liste steht der verfeindete Nachbar Pakistan. In Indien wird rund die Hälfte aller Impfstoffe der Welt produziert. Die Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi war rund um die Welt kritisiert worden, weil sie zunächst ein Exportverbot für die in Indien abgefüllten Dosen des Impfstoffes Covishield von Astra-Zeneca und der Universität Oxford verhängt hatte. Indien zählt derzeit offiziell fast elf Millionen Corona-Infizierte, die zweithöchste Zahl nach Amerika. 

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: