FAZ+Kein eigenes Ministerium :
Die britische Entwicklungspolitik setzt auf Handelsinteressen

Von Philip Plickert, London
Lesezeit: 4 Min.
Sensibles Thema: Außenminister Lammy will wieder mehr Entwicklungshilfe.
In Deutschland diskutiert, in Großbritannien umgesetzt: Hier wurde das Entwicklungshilfeministerium abgeschafft. Neben Armutsbekämpfung traten Handels- und Sicherheitsinteressen. Labour will einiges ändern.
Merken

Was in Deutschland die FDP fordert, ist in Großbritannien schon seit einigen Jahren Realität: Das eigenständige Entwicklungshilfeministerium wurde 2020 abgeschafft und ins Außenministerium integriert. Die deutschen Liberalen argumentieren in einem Positionspapier für die Fusion, „der Zugewinn an Effektivität und Effizienz wäre enorm“. Als die Regierung von Boris Johnson vor vier Jahren das Department for International Development (DFID) ins Außenministerium eingliederte, klang die Begründung ähnlich. „Die Fusion ist eine Chance für das Vereinigte Königreich, auf der Weltbühne noch mehr Einfluss zu nehmen“, sagte der damalige Premierminister. Es war die Hochzeit seiner Versprechen, nach dem Brexit ein „globales Britannien“ zu eta­blieren – ein Versprechen, das viele als Luftnummer kritisierten.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: