FAZ+Wärmewende :
Fernwärme-Skepsis

Julia Löhr
Ein Kommentar von Julia Löhr
Lesezeit: 1 Min.
Der Umstieg auf Fernwärme ist bequem. Er kann für Hauseigentümer aber auch ziemlich teuer werden.
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Droht der Fernwärme ein ähnliches Imagedebakel wie der Wärmepumpe? Die Gefahr besteht. Zwar berichten Stadtwerke, dass sich bei ihnen die Anfragen von Hauseigentümern stapeln, die sich an das Fernwärmenetz anschließen lassen wollen. Fernwärme ist attraktiv, weil sich anstelle der Eigentümer der Versorger um die Dekarbonisierung kümmern muss. Doch mit wachsender Verbreitung dürften die heute schon zahlreichen Beschwerden über hohe Fernwärmepreise weiter zunehmen. Das Wirtschaftsministerium will die Anbieter jetzt zu mehr Preistransparenz verpflichten. Das ist gut, aber macht die Fernwärme noch lange nicht zu einem Selbstläufer. Auf fast 120 Milliarden Euro werden die Kosten für den Ausbau und das Ergrünen der Fernwärme bis 2045 geschätzt. Fördermittel werden nur einen kleinen Teil davon abdecken. Den Großteil werden die Versorger nach und nach auf die Preise umlegen. Angesichts solcher Aussichten ist es nicht verwunderlich, dass viele Hauseigentümer schnell noch eine neue Gasheizung kaufen – und hoffen, dass diese möglichst lange hält.

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