Vor der Bundestagswahl :
Hackerangriff auf das Statistische Bundesamt

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Bundeswahlleiterin Ruth Brand vor einer Ausschusssitzung im Bundestag
Hacker haben Daten des Statistischen Bundesamts erbeutet. Nach einem Bericht steckt Russland dahinter. Auswirkungen auf die bevorstehende Bundestagswahl weist die Behörde aber zurück.
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Das Statistische Bundesamt (Destatis) ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Das Amt teilte am Freitagnachmittag mit, dass es Hinweise auf ein Datenleck in einem internetgestützten Meldesystem erhalten habe. Sicherheitshalber habe man das System IDEV unmittelbar und bis auf Weiteres vom Netz genommen.

Die Sicherheitsbehörden sind nach Auskunft des Amts eingeschaltet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigte gegenüber der F.A.Z., dass es an der Analyse des Vorfalls mitwirke. Nach einem Bericht der Zeitung NZZ haben prorussische Hacker durch diese Attacke Daten über deutsche Unternehmen erbeutet und im Darknet angeboten.

Sorgen, dass das Datenleck Auswirkungen auf die bevorstehende Bundestagswahl haben könne, scheinen derweil verfehlt. Ruth Brand, die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, ist zugleich auch Bundeswahlleiterin. Ein Sprecher des Amts erklärte indes gegenüber der F.A.Z., dass die IT-Systeme des Statistischen Bundesamts und der Bundeswahlleiterin technisch getrennt und eigenständig seien. Die Vorbereitungen zur Bundestagswahl 2025 verliefen planmäßig.

IDEV steht für „Internet Daten Erhebung im Statistischen Verbund“. Über das Internetportal können Meldungen zu verschiedenen amtlichen Statistiken an die statistischen Ämter des Bundes und der Länder übermittelt werden. Auch die entsprechenden Portale der statistischen Landesämter wurden vorsorglich vom Netz genommen. Nach Auskunft von Destatis gab es am Freitagnachmittag aber keine Hinweise, dass diese Ländersysteme betroffen seien.

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