Lizenzen vergeben : CO2-Speicher in der Nordsee
Die britische Öl- und Gas-Aufsichtsbehörde hat mehr als 20 Lizenzen für große unterirdische CO2-Speicher vor allem in der Nordsee vergeben. Es geht um sogenannte Carbon-Capture-and-Storage-Projekte (CCS). Unter den 14 Unternehmen, die Lizenzen erhielten, sind die Ölkonzerne BP, Shell und Eni, kleinere Ölproduzenten wie Perenco sowie die spezialisierten CCS-Tochterunternehmen von Enquest und Neptune Energy.
Das Vereinigte Königreich setzt in großem Maßstab auf CO2-Speicher als Beitrag zur Klimapolitik, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entnehmen und dauerhaft im Boden zu verpressen. Der Chef der Regulierungsbehörde North Sea Transition Authority NSTA, Stuart Payne, sagte, Kohlenstoffspeicher spielten „eine entscheidende Rolle bei der Energiewende“. Zuvor wurden schon sechs Lizenzen vergeben. Die Regierung hat für die nächsten Jahre bis zu 20 Milliarden Pfund zur Förderung der Projekte angekündigt.
Das offizielle Ziel lautet, bis zum Jahr 2030 genug Kapazitäten geschaffen zu haben, um 20 bis 30 Millionen Tonnen CO2 jährlich zu verpressen. Laut Regierung könnte das bis zu 10 Prozent der aktuellen jährlichen Emissionen des Landes entsprechen. Bis 2035 sollen es mehr als 50 Millionen Tonnen CO2 im Jahr sein. Als Speicher dienen erschöpfte Öl- und Gasfelder vor allem in der Nordsee.
Die 21 Lizenzen umfassen ehemalige Öl- und Gasfelder auf einer Fläche von 21.000 Quadratkilometern. Das entspräche der Größe der Grafschaft Yorkshire, erklärte die NSTA. Shell, Perenco und Eni erhielten Lizenzen für Lager vor der Küste von Norfolk. Andere Standorte liegen im Meer vor Aberdeen und Teesside sowie in der Irischen See vor Liverpool. Der Bacton Energy Knotenpunkt an der ostenglischen Küste soll Wasserstoffproduktion mit CO2-Abscheidung und -Speicherung verbinden.