Christoph Mohn : Der Sohn des Patriarchen wird neuer Chefaufseher bei Bertelsmann
Der wohl schwerste Auftritt seines Lebens liegt knapp drei Jahre zurück. Damals, im Oktober 2009, war sein Vater Reinhard Mohn gestorben, dieser legendäre Unternehmer, der den im Krieg buchstäblich zertrümmerten Bertelsmann-Verlag zu einem der größten Medienhäuser Europas gemacht hat. An Christoph Mohn war es nun, dem Vater im Namen seiner Familie die letzte Ehre zu erweisen. Vor 1000 Trauergästen in der Gütersloher Stadthalle sprach er mit fester Stimme über das Vermächtnis seines Vaters und die Verpflichtung, die sich für ihn daraus ergibt: „Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Eigenständigkeit und Kontinuität von Bertelsmann erhalten bleibt.“ Diesem Ziel kann Christoph Mohn fortan von höherer Warte folgen: Der 47 Jahre alte ehemalige Lycos-Manager wird nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum Jahreswechsel den Aufsichtsratsvorsitz von Bertelsmann übernehmen. Der amtierende Chefaufseher Gunter Thielen, 70 Jahre, scheidet zu diesem Zeitpunkt altersbedingt aus. Dem Vernehmen nach soll der Aufsichtsrat diesen Wachwechsel bereits in der Sitzung am 30. August in die Wege leiten.