Euro-Krisenfonds : Gramegna folgt Regling als ESM-Chef

Im September schien Gramegna im Streit um die Nachfolge Klaus Reglings aus dem Rennen zu sein. Warum bekommt er das Amt jetzt doch noch?
Die Charakterisierung stammt aus dem Dezember 2017, als die Eurofinanzminister einen Nachfolger für den Niederländer Jeroen Dijsselbloem an der Spitze der Eurogruppe suchten. Vier Minister gingen ins Rennen, unter ihnen der Luxemburger Pierre Gramegna. Der sei, so sagte damals ein EU-Diplomat, zweifellos ein „versierter Halter von Champagnergläsern“. Ein Kompliment war das nicht. Gemeint war: Der frühere Karrierediplomat und Generaldirektor der luxemburgischen Handelskammer mochte Small Talk perfekt beherrschen, freundlich, jovial und eloquent sein, allzu dicke politische Bretter bohrte er nicht. Und er galt nicht unbedingt als einer, der den Euroraum besonders glaubwürdig vertreten konnte.