Devisenhandel :
Milliardenstrafe für Bankenkartell

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Die Citigroup ist wohl der Hauptschuldige im Devisenskandal.

Rund eine Milliarde Euro müssen fünf Großbanken zahlen, die sich im Devisenhandel abgesprochen hatten. Nun könnten Schadenersatzprozesse folgen.

Die EU-Wettbewerbshüter haben wegen der Bildung zweier Kartelle im Devisenhandel eine Strafe von 1,07 Milliarden Euro gegen insgesamt fünf Großbanken verhängt. Betroffen sind die britischen Institute Barclays und RBS, Citigroup und JPMorgan aus den Vereinigten Staaten und Mitsubishi UFJ aus Japan. Die Schweizer UBS-Bank gehörte zwar den beiden Kartellen an, wurde wegen einer Kronzeugenregelung nicht mit einer Geldbuße belegt.

Der Devisenmarkt weise ein Handelsvolumen von mehreren Milliarden Euro pro Tag auf, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Unternehmen und Privatleute seien beim Umtausch von Geld für Auslandsgeschäfte auf Banken angewiesen. Mit den Kartellstrafen zeige die Kommission unmissverständlich, dass  sie Verhaltensabsprachen in keinem Finanzmarktsektor tolerieren werde. Alle Institute stimmten einem Vergleich zu, was ihre Strafe um 10 Prozent minderte.

Boni für Kooperationswilligkeit

Die Untersuchung der Kommission ergab, dass einzelne Devisenhändler der Banken „sensible Informationen und Handelsabsichten austauschten und ihre Handelsstrategien von Zeit zu Zeit über verschiedene professionelle Online-Chatrooms koordinierten“. Die Händler hätten stillschweigende Übereinkünfte getroffen, „ob und wann sie die Währungen, die sie in ihren Portfolios hielten, verkaufen oder kaufen wollten.“ Betroffen waren Geschäfte mit insgesamt elf Währungen.

Fünf Jahre hatte die Untersuchung gedauert. Die letztlich verhängten Strafen richteten sich auch danach, wie schnell die Banken bereit waren, mit der Kommission zusammenzuarbeiten und Beweismittel zu liefern. Den höchsten Betrag musste die Citigroup mit 311 Millionen Euro zahlen. Es folgten RBS (249 Millionen Euro), JPMorgan (229 Millionen Euro), Barclays (210 Millionen Euro) und Misubishi UFJ (70 Millionen Euro).

Nur Händler von UBS, Barclays und RBS waren in beiden Kartellen, die nach den benutzten Chatrooms benannt wurden. Am „Three-Way-Banana-Split“-Kartell waren auch Händler von Citigroup und JPMorgan beteiligt. Es bestand zwischen Ende 2007 und Anfang 2013.

Bei dem „Essex-Express“-Kartell waren auch Händler der Bank of Tokyo-Mitsubishi (jetzt MUFG Bank) mit von der Partie. Die Zuwiderhandlung begannen laut Kommission hier Ende 2009 und endeten im Juli 2012.

Schadenersatzprozesse könnten beginnen

In den Vereinigten Staaten hatte es deswegen eine Sammelklage gegeben. Letztlich leisteten 15 Banken, darunter auch die Deutsche Bank, insgesamt 2,3 Milliarden Dollar an Schadenersatz.

Laut Angaben des leitenden Klageführers Scott + Scott entsprach dies 95 bis 122 Prozent der angerichteten Schäden. man habe lange auf das Urteil gewartet, sagt Belinda Hollway, Partnerin bei Scott + Scott Europe. Nun wolle man gemeinsam mit nicht-amerikanischen Investoren daran arbeiten, dass auch diese die Verluste, die sie aufgrund des Fehlverhaltens der Banken erlitten hätten, wieder hereinholen könnten.

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Inken Schönauer
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