Meinungsumfrage :
Deutsche halten Migration für dringlichstes Thema

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Die schwarz-rot-goldene Flagge weht vor der Kuppel des Reichstages.
Noch im Dezember nannten die meisten Befragten die Wirtschaft als dringlichstes Thema für die nächste Bundesregierung. Das hat sich über den Jahreswechsel geändert.
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Den Wählern sind etwa sechs Wochen vor der Bundestagswahl zwei Themen am wichtigsten: Zuwanderung und Flucht einerseits und die Lage der Wirtschaft andererseits. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage unter Deutschen von 18 Jahren an, die am Donnerstagabend in der ARD veröffentlicht wurde. Erhoben wurden die Daten Anfang der vergangenen Woche von infratest dimap. Die Befragten konnten dabei zwei Themen nennen, um die sich die nächste Bundesregierung vordringlich kümmern soll.

37 Prozent der Deutschen sehen demnach in dem Thema Zuwanderung und Flucht eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, das ist ein Anstieg um 14 Prozentpunkte im Vergleich zur Erhebung Anfang Dezember. Fast ebenso viele (34 Prozent) sagen das von der Wirtschaft. Dieses Thema ist in der Wahrnehmung der Wähler damit weniger dringlich als noch vor einem Monat, als 45 Prozent der Befragten es als eines der beiden wichtigsten Themen nannten.

Auf den weiteren Plätzen folgen mit einigem Abstand die Themen Krieg und Frieden, Umwelt und Klima sowie soziale Ungerechtigkeit. Auch konkrete politische Entscheidungen wurden den Befragten vorgelegt. Besonders hohe Zustimmung erntet der Vorschlag, steuerfreie Zuschläge für Überstunden von Vollzeitbeschäftigten einzuführen; für mehr als drei Viertel (78 Prozent) würde diese Maßnahme in die richtige Richtung gehen. Staatliche Hilfen für Unternehmen, die in Deutschland investieren, befürworten sieben von zehn Deutschen (71 Prozent).

Zwei Drittel der Befragten sprechen sich für eine Erhöhung des Mindestlohnes von derzeit 12,82 Euro auf 15 Euro aus. Für eine knappe Mehrheit (53 Prozent) würde auch eine allgemeine Senkung von Steuern für Unternehmen in die richtige Richtung gehen; gut jeder Dritte (35 Prozent) sieht das anders. Knapp jeder Zweite (48 Prozent) spricht sich für die Abschaffung der CO2-Abgabe für die Nutzung fossiler Brennstoffe aus; vier von zehn (39 Prozent) sind für deren Beibehaltung.

Zwiegespalten sind die Deutschen beim Vorschlag einer staatlichen Kaufprämie für in Deutschland produzierte E-Autos: Für 44 Prozent geht dieser in die richtige Richtung, für 45 Prozent in die falsche. Mehrheitliche Ablehnung erfährt die Forderung, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufzuheben: Sechs von zehn Deutschen (61 Prozent) lehnen das ab; gut jeder Vierte (28 Prozent) stimmt dieser Forderung zu.

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