20 Jahre Rot-Grün : Das Modernisierungsprojekt der harten Jungs
Mineralwasser. Joschka Fischer trank Mineralwasser. Der große Zampano und Selbstinszenierer, der Mann, der gerne von seiner wilden Jugend sprach, sich 2005 nach dem Ende von Rot-Grün als den letzten Live-Rock-’n’-Roller der deutschen Politik bezeichnen sollte und vorhersagte, jetzt werde die „Generation Playback“ folgen, der seinen Weg von beträchtlicher Leibesfülle bis zu einer athletischen Läuferfigur mit einer Heldenerzählung begleitet hatte, dieser Mann trank am 20. Oktober 1998, an jenem Tag, als SPD und Grüne ihre Koalitionsverhandlungen beendeten und also die Bildung der ersten rot-grünen Bundesregierung mit ihm als Außenminister beschlossen, Mineralwasser. Keinen Sekt. Den zu schlürfen, überließ er anderen. Eingerahmt war er von den Sozialdemokraten Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine. Der eine sollte sieben Tage später zum Bundeskanzler gewählt werden, der andere seine Ernennungsurkunde als Finanzminister bekommen.
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