FAZ+Merkels Autobiographie :
Nur lässliche Sünden beichtet die Altkanzlerin

Von Günter Bannas
Lesezeit: 7 Min.
Die Rebellin: Angela Merkel, Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble am 30. November 1999 in der Pressekonferenz zur CDU-Parteispendenaffäre im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin
Das Diktum der Merkel-Memoiren lautet: Politik muss sich nach den Umständen und Mehrheiten richten. Selbstkritik übt die Autorin allenfalls, wenn es um schlecht vorbereitete Interviews oder das Rauchen geht.
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„Politische Sachfragen sind fast immer auch Machtfragen“, ist einer der Schlüsselsätze in der Autobiografie, die Angela Merkel zusammen mit Beate Baumann verfasst hat – ihrer engsten Beraterin und Vertrauten über Jahrzehnte hinweg. „Wer es schafft, Begriffe zu prägen, ist erfolgreich, inhaltlich wie machtpolitisch.“ Der Zusammenhang dieser Passage gilt nicht etwa der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner – einer der konkurrierenden Parteien also. Gemeint ist eine CDU-Kommission, die unter der Überschrift „Neue Soziale Marktwirtschaft“ die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft auf den Prüfstand stellen und erneuern sollte.

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