FAZ+Kooperation mit Rosatom :
Putins Atomingenieure im Emsland

Lesezeit: 7 Min.
Der dem Kreml unterstellte russische Atomkonzern Rosatom habe seine heimlich und ohne Genehmigung errichteten Maschinen zur Brennelemente-Fertigung in einem ehemaligen Möbelhaus in Lingen versteckt. Dagegen gibt es Proteste.
Ein französisches Unternehmen will in Niedersachsen Brennelemente für Atomkraftwerke sowjetischer oder russischer Bauart herstellen – unter Beteiligung des russischen Staatskonzerns Rosatom. Das stößt auf Widerstand.
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Im April dieses Jahres fiel einigen Bürgern des Städtchens Lingen im niedersächsischen Emsland etwas auf: In einem örtlichen Hotel waren auf einmal Russen untergebracht, die offenbar etwas mit der Lingener Brennelementefabrik zu tun hatten. Die Anlage gehört zu den Überresten der deutschen Atomwirtschaft: Die Advanced Nuclear Fuels (ANF), eine Tochter des französischen, staatlich kontrollierten Konzerns Framatome, stellt dort trotz Deutschlands Atomausstieg weiterhin Brennelemente für Atomkraftwerke in anderen europäischen Ländern her. Dagegen protestieren Atomkraftgegner schon lange. Doch die Ankunft der russischen Ingenieure, gut zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine, fachte die Empörung neu an. Ohne behördliche Genehmigung habe ANF eine Kooperation mit Russlands staatlichem Atomkonzern Rosatom begonnen, lautete der Vorwurf.

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