Maritime Sicherheit :
Wachsam bleiben in der Ostsee

Nikolas Busse
Ein Kommentar von Nikolas Busse
Lesezeit: 1 Min.
Ein Schiff der estnischen Marine am 9. Januar auf einer NATO-Patrouille in der Ostsee
Westliche Dienste glauben, dass die jüngsten Kabelschäden in der Ostsee Unfälle gewesen sein könnten. Man sollte aber weiter gegen die russische Schattenflotte vorgehen, schon allein, weil sie Sanktionen unterläuft.
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Es macht die Entscheidungsfindung in Europa nicht einfacher, was jetzt eine amerikanische Zeitung über die Kabelschäden in der Ostsee berichtet hat. Wenn westliche Nachrichtendienste dazu neigen, zumindest in drei der jüngeren Fälle eher Unfälle als russische Sabotage zu sehen, dann würden aktive Gegenmaßnahmen vermutlich wenig Wirkung zeigen.

Es ist nicht auszuschließen, dass die zitierten Dienste recht haben und man es hier mit unerfahrenen Besatzungen auf Schiffen in schlechtem Zustand zu tun hatte. Schnelle Schlüsse sollte man in solchen Fragen sowieso nicht ziehen, wie die Zerstörung der Nord-Stream-Leitungen zeigt. Da waren sich anfangs auch manche im Westen sicher, dass nur Russland hinter den Sprengungen stecken könne; inzwischen deuten die Ermittlungen auf ukrainische Täter hin.

Verstärkte Präsenz der NATO

Auf der anderen Seite ist die Lage in Europa nun mal so, wie sie ist. Russland und der Westen befinden sich in einer scharfen geopolitischen Auseinandersetzung, und es gab zuletzt auch an Land auffällig viele Vorfälle, die nach hybrider Kriegführung durch Moskau aussahen. Solange der Ukrainekrieg nicht beigelegt ist, müssen EU und NATO vom schlimmeren Fall ausgehen und gewappnet bleiben.

Gegen die russische Schattenflotte sollte man schon deshalb vorgehen, weil mit ihr Sanktionen unterlaufen werden. Und eine verstärkte Präsenz in der Ostsee, wie sie die NATO begonnen hat, wirkt auch abschreckend auf russische Kriegsschiffe.

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