Gysi warnt vor Spaltung :
Angst vor Wagenknecht lähmt Linke

Thomas Holl
Ein Kommentar von Thomas Holl
Lesezeit: 1 Min.
Polarisiert: Sahra Wagenknecht bei der Friedensdemo vor dem Brandenburger Tor am 25. Februar
Seit Monaten kokettiert Sahra Wagenknecht mit der Gründung einer zweiten linken Partei. Genossen wie Gregor Gysi reicht es jetzt. Das zeigt den Ernst der Lage für die Linke
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Wer hat Angst vor Sahra Wagenknecht? In der Linken sind es ziemlich viele, darunter führende Genossen wie Gregor Gysi und Dietmar Bartsch.

Beide gehen zum Gegenangriff über, weil sie das Aus für ihre Partei fürchten, sollte ihre einstige Spitzenkandidatin und Fraktionsvorsitzende ein Vorhaben wahr machen, mit dem sie schon seit Monaten kokettiert: die Gründung einer neuen politischen Kraft.

Zum Jahresende, so lässt die mit Abstand bekannteste und auch über ihre Partei hinaus beliebteste Politikerin der Linken durchscheinen, soll darüber entschieden sein.

Tonlage wie die AfD

In der Partei sieht Wagenknecht schon lange keinen Platz mehr für ihre Positionen in der Migrationspolitik und vor allem zum Ukrainekrieg. Inhaltlich und auch im Tonfall fast deckungsgleich mit der AfD kämpft sie in Talkshows oder vor dem Brandenburger Tor gegen Waffenlieferungen an Kiew und redet die Rolle des Aggressors Russland klein.

Dass Gysi und Bartsch nun in einem gemeinsamen Appell derart dramatisch vor der Gründung einer zweiten linken Partei warnen, zeigt den Ernst der Lage. Gut möglich zwar, dass Wagenknecht wie mit ihrer ebenfalls gegen das Parteiestablishment gerichteten Bewegung „Aufstehen“ scheitert. Doch die Mitnahme ihrer Getreuen aus der Bundestagsfraktion reicht, um die Linken zu zerstören.

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