Frankreich : Diese Karte zeigt den Vormarsch des RN
Betrachtet man die Ergebnisse in den Wahlkreisen, dann fällt der Sieg des Rassemblement National (RN) in der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich noch deutlicher aus als auf nationaler Ebene: In knapp mehr als der Hälfte der Wahlkreise erhielt die Partei von Marine Le Pen die meisten Stimmen, wie aus dem am Montag veröffentlichten offiziellen Wahlergebnis hervorgeht.
Von insgesamt 577 Wahlkreisen liegt die rechtspopulistische Partei laut den Zahlen des Innenministeriums in 297 vorne. Die in Teilen linkspopulistische Neue Volksfront kam in 159 Wahlkreisen auf Platz eins. Das Parteienbündnis Ensemble von Präsident Emmanuel Macron erhielt in 70 Wahlkreisen die meisten Stimmen.
Entscheidend sind am Sonntag 239 Wahlkreise
In 76 Wahlkreisen erreichten die Wahlsieger bereits in der ersten Runde die erforderliche absolute Mehrheit und erhielten zugleich die nötigen 25 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten. Davon gingen 39 an den RN, 32 an die Neue Volksfront, zwei an Macrons Parteienbündnis Ensemble und einer an die Republikaner.
Entscheidend für den Ausgang des zweiten Wahlgangs am kommenden Sonntag sind die 239 Wahlkreise, in denen sich drei Kandidaten für die Stichwahl qualifiziert haben. Die Neue Volksfront und Macrons Parteienbündnis haben ihre drittplatzierten Kandidaten in den Wahlkreisen aufgerufen, auf ihre Kandidatur zu verzichten, damit sich die Anti-RN-Stimmen nicht auf verschiedene Kräfte verteilen. Dazu haben sie bis Dienstag um 18 Uhr Zeit. Wie viele Kandidaten dieser Aufforderung bisher nachgekommen sind, ist nicht bekannt.
Laut dem am Montag veröffentlichten offiziellen Endergebnis erhielt das Parteienbündnis des Rassemblement National und des Teils der Republikaner unter ihrem Vorsitzenden Éric Ciotti auf nationaler Ebene zusammen 33,15 Prozent, die neue Volksfront 27,99 Prozent, Macrons Parteienbündnis Ensemble 20,04 Prozent und die Republikaner 6,57 Prozent.
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