Europäische Union :
„Es geht nicht ohne Opfer“

Von Ralph Bollmann, Berlin
Lesezeit: 6 Min.
Der Historiker Timothy Garton Ash, 67, ist Professor für europäische Studien am St Antony’s College in Oxford. Zuletzt erschien von ihm das Buch „Europa. Eine persönliche Geschichte“ (Hanser-Verlag).
Der liberale britische Historiker Timothy Garton Ash erklärt, warum die Reichen für Europas Zukunft zahlen müssen. Und was Olaf Scholz tun muss, um sich einen Platz in der Reihe der großen Staatsmänner zu sichern.
Herr Garton Ash, wie steht es um Europa?

Die Europäische Union hat die vielen Krisen seit 2008 nicht nur überlebt, sie ist dadurch sogar stärker geworden. Das meiste, was wir in den letzten 50 Jahren erreicht haben, ist noch da. Ich komme gerade aus Estland, das es auf der politischen Landkarte damals gar nicht gab als unabhängigen Staat. Jetzt ist es ein blühendes Land. Aber Europa ist auch bedroht. Von außen: Russland, China, Klimakrise, Künstliche Intelligenz, Masseneinwanderung. Und von innen: Im Moment sieht es so aus, dass Marine Le Pen in vier Jahren die französische Präsidentenwahl gewinnen könnte.

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