Präsident Xi in Berlin : China bestellt Airbus-Flugzeuge für 20 Milliarden Euro
Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping ist Berlin - und hat einen großen Auftrag mit im Gepäck: Europas Luftfahrtunternehmen Airbus soll in den nächsten Jahren 140 Flugzeuge in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt liefern.
Einen entsprechenden Rahmenvertrag im Volumen von beinahe 23 Milliarden Dollar (20 Milliarden Euro) haben die Führungen von Airbus und der China Aviation Supplies Holding Company (CAS) gerade in der deutschen Hauptstadt. Das teilte der Airbus-Vorstandsvorsitzende Tom Enders mit. Die Chinesen haben demnach 100 Flugzeuge der A320-Familie und 40 Exemplare des Langstreckenflugzeugs A350 XWB bestellt. Der Vertrag wurde im Beisein des chinesischen Präsidenten Xi Jinping von Enders und dem CAS-Vizepräsidenten Sun Bo unterschrieben.
„Wir suchen den allseitigen Nutzen“
Xi Jinping traf außerdem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Thema war der am Freitag und Samstag anstehende G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer in Hamburg. Dort geht es wesentlich auch um Klimaschutz und den Welthandel.
Beides ist mit Antritt der neuen amerikanischen Regierung komplizierter geworden. Präsident Donald Trump kritisierte wiederholt nicht nur bestehende Handelsabkommen seines Landes, sondern die wirtschaftliche Globalisierung insgesamt. Er übte dabei konkret schon sowohl an China als auch an der Bundesrepublik Kritik wegen deren Ausfuhren.
Merkel machte die unterschiedlichen Sichtweisen ihre Regierung und der Trumps derweil noch einmal deutlich. „Während wir Möglichkeiten der Zusammenarbeit zum allseitigen Nutzen suchen, wird die Globalisierung in der amerikanischen Administration eher als ein Prozess gesehen, in dem es nicht um Win-win-Situationen, sondern um Gewinner und Verlierer geht", sagte Merkel der „Zeit“.
Europa müsse seine Kräfte bündeln, sagte die Kanzlerin. Die Idee einer Wirtschaftsregierung in der Währungsunion und eines europäischen Finanzministers seien „zwei wichtige Gedanken“. In Berlin wiederum sagte sie anlässlich des Besuchs Xis aber auch, dass die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China verbreitert werden solle.
Chinas Führung nutzt ihrerseits die Rhetorik aus Amerika seit einigen Monaten, um sich selbst als Befürworter von Globalisierung und Handel in Szene zu setzen. Und dies ungeachtet der Tatsache, dass das Land selbst teils höhere Barrieren um seine Wirtschaft errichtet hat sowohl mit Blick auf den Warenverkehr als auch umso mehr auf den Kapitalverkehr.