Zum Inhalt springen
Zur Ausgabe
Artikel 73 / 77

Gestorben Bernd Hölzenbein, 78

aus DER SPIEGEL 17/2024
Foto:

Ferdi Hartung / IMAGO

Normalerweise werden Stürmer immer wieder auf dieses eine berühmte Tor angesprochen, das sie im Lauf ihrer Fußballkarriere erzielt haben. Bei Bernd Hölzenbein war das anders. Ihn begleitete ein Leben lang diese Szene: als er im WM-Finale 1974 in der 25. Minute im niederländischen Strafraum zu Boden ging und der Schiedsrichter daraufhin Elfmeter für Deutschland pfiff. Es war der Wendepunkt des damaligen Endspiels, die DFB-Elf glich per Elfmeter aus und drehte die Partie. War es wirklich ein Foul an dem Frankfurter Nationalspieler – oder ließ Hölzenbein sich clever fallen? Auch Jahrzehnte später wird diese Frage besonders in den Niederlanden heftig diskutiert. Für Hölzenbein selbst war die Sache immer klar: Es war Elfmeter. Doch man tut dem langjährigen Profi von Eintracht Frankfurt Unrecht, ihn auf diesen Moment zu reduzieren. Mit 160 Ligatreffern ist er bis heute der Rekordtorschütze von Eintracht Frankfurt. Hölzenbein trug maßgeblich dazu bei, dass der Verein dreimal DFB-Pokalsieger wurde und 1980 den Uefa-Cup gewann. 14 Jahre lang blieb er der Eintracht als Profi treu, bevor er seine Karriere in den USA austrudeln ließ. Später war er in dem Klub noch als Vizepräsident und Manager tätig – eine Aufgabe, bei der er manchmal unglücklich agierte, sie brachte ihn wegen eines Steuerprozesses in Zusammenhang mit dem Eintracht-Stürmer Anthony Yeboah sogar vor Gericht. Bernd Hölzenbein, der an Demenz gelitten hatte, starb am 15. April im Kreis seiner Familie.

aha
Zur Ausgabe
Artikel 73 / 77

Mehr lesen über

  翻译: