Urteil zu Fitnessstudios Drehkreuztrick von McFit ist illegal
Das Landgericht Bamberg hat der RSG Group GmbH, Betreiberin der Fitnessstudios McFit, eine umstrittene Praxis zur Preiserhöhung untersagt. Zum April 2022 hatte die Kette ihre Beiträge angehoben, die Mitglieder wurden darüber allerdings erst im März informiert. Weil Kunden bei Preiserhöhungen für laufende Verträge zustimmen müssen, hatte McFit sich in diesem Fall einen Trick ausgedacht: Wer beim nächsten Training das Drehkreuz seines Studios passierte, willigte ein.
Vergeltung und Gegenvergeltung
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Mitgeteilt bekamen dies die Kunden via E-Mail und auf Schildern neben dem Eingang. Dort fanden sich auch Hinweise, wie man der Preiserhöhung widersprechen könne, nämlich indem man sich bei Mitarbeitern des Studios am Schalter meldet (der SPIEGEL berichtete).
Die Bamberger Richter stuften dies nun als aggressive Geschäftspraxis ein: Die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher sei damit unzulässig beeinflusst worden.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte gegen McFit geklagt, das Urteil liegt dem SPIEGEL vor. Die Vorständin des vzbv, Ramona Pop, sagte: »Mitglieder müssen sicher sein, dass sie beim Passieren des Drehkreuzes keinen Vertragsänderungen zustimmen.« Das Urteil des LG Bamberg ist noch nicht rechtskräftig.
Ähnliche Praxis bei CleverFit
Beim Konkurrenten CleverFit wurde ein ähnliches Vorgehen gerichtlich unterbunden. Auch dort sollten Mitglieder durch das Passieren des Drehkreuzes automatisch neuen Preisen zustimmen. Das Urteil des Landgerichts Augsburg (Aktenzeichen 081 O 1161/23) ist ebenfalls noch nicht rechtskräftig.