FAZ+Mobbing, Pöbeleien, Aggression :
So brutal kann Politik sein

Lesezeit: 6 Min.
Da war noch alles in Ordnung: 1998 applaudiert der damalige SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine Gerhard Schröder bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Die schonungslosen Attacken auf Andrea Nahles waren nichts Neues in der SPD. Tricksereien, üble Nachrede und Aggressionen gibt es aber in allen Parteien. Politik war schon immer ein brutales Geschäft.
Merken

Dietmar Bartsch reagierte am Sonntag als erster auf den Rücktritt von Andrea Nahles. „So brutal darf Politik nicht sein“, schrieb der Linken-Fraktionsvorsitzende. Und setzte damit den Ton für eine Debatte. Seitdem wird behauptet, die Politik in Deutschland sei härter und erbarmungsloser geworden, das Beispiel Nahles zeige das. Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert bedauerte den unsolidarischen Umgang mit der gescheiterten Partei- und Fraktionschefin der SPD und sagte, dass er sich dafür schäme. Der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber, selbst einst aus dem Amt gedrängt, klagte darüber, dass der Erwartungsdruck in der Politik heute „härter als im Profisport“ sei. Kennt die Politik tatsächlich immer weniger Gnade?

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: