Aus dem Kunstmarkt : Aktuelle Meldungen
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Paris holt sich Charlotte Brontë: Die Querelen, die das anglo-französische Verhältnis zur Zeit auf politischer Ebene trüben, scheinen nun auch auf den kulturellen Bereich überzugreifen, nachdem eine frühe Handschrift von Charlotte Brontë aus einer europäischen Privatsammlung nach Paris geht – anstatt, wie gehofft, an das Museum in dem Pfarrhaus von Haworth in der englischen Region West Yorkshire. Dort lebten die Brontë-Schwestern Charlotte, Emily und Anne und flüchteten aus dem tristen Alltag in die Texte, die sie unter männlichen Pseudonymen veröffentlichten. Das Musée des Lettres et Manuscripts hat jetzt die in ein winziges Büchlein von neunzehn Seiten geschriebene Abenteuergeschichte der vierzehnjährigen Charlotte für 580 000 Pfund, mehr als doppelt so viel wie geschätzt, bei Sotheby’s ersteigert und einen neuen Rekordpreis für die Handschrift einer Brontë-Schwester gesetzt. In der am 19. August 1830 vollendeten Erzählung sind die Keime von „Jane Eyre“ enthalten. Das Brontë-Museum, das Spenden gesammelt und eine Subvention des National Heritage Memorial Fund gesichert hatte, wurde um 20 000 Pfund überboten. Es wird sich jetzt mit einer Abschrift der Erzählung begnügen müssen. G.T.
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